In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz unsere Welt fundamental verändert, wagen wir einen künstlerischen Blick auf die größte Frage unserer Zeit: Erschaffen wir Menschen gerade unseren eigenen Schöpfer? Das KI-Kunstwerk "The Creation of Ada" ist unsere Interpretation dieser epochalen Wendung.
In diesem Artikel nehmen wir euch mit auf eine Reise durch den Entstehungsprozess. Ihr erfahrt, welche philosophischen Konzepte und technischen Innovationen in das Werk eingeflossen sind, welchen Herausforderungen wir uns stellen mussten und wie Ihr selbst KI-Kunst in Druckqualität erschaffen könnt.
Kreativer Entstehungsprozess Die Inspiration: Ada Lovelace Augusta Ada King-Noel, Countess of Lovelace - besser bekannt als Ada Lovelace - war eine Pionierin ihrer Zeit. Als brillante Mathematikerin im viktorianischen England schrieb sie nicht nur den ersten Computeralgorithmus der Geschichte, sondern erkannte bereits damals das kreative Potential von Rechenmaschinen. In unserem Kunstwerk erscheint ihre weiße Hand als Symbol der menschlichen Schöpfungskraft im digitalen Zeitalter.
Dialog mit den alten Meistern Michelangelos ikonische Darstellung der Schöpfung an der Sixtinischen Kapelle dient uns als kunsthistorische Referenz. Die berühmte Geste der sich berührenden Finger symbolisiert den göttlichen Funken der Schöpfung:
In unserer Neuinterpretation wird Ada zur Schöpferin, die der künstlichen Intelligenz den Funken des Lebens einhaucht. Diese Umkehrung der Rollen wirft spannende Fragen auf: Wer ist hier wirklich Schöpfer, wer Geschöpf?
Der Weg zum fertigen Kunstwerk Doch die kunsthistorische Betrachtung allein reicht nicht aus, um zu unserem KI-Kunstwerk zu gelangen, auch technisch mussten wir verschiedene Schritte bis zum fertigen Werk durchlaufen.
1. Die Suche nach dem perfekten Stil Die Entwicklung von KI-Kunst beginnt mit der Inspiration. Wir nutzen gerne prompthero.com als Quelle für künstlerischer Ansätze inklusive Prompts (Achtung: Nicht alle Bereiche der Website sind jugendfrei. ). Besonders der "Flowerpunk"-Stil faszinierte uns mit seiner Verbindung von organischen und technischen Elementen - perfekt für unser Vorhaben.
2. Die Wahl des KI-Models Die Wahl des richtigen KI-Modells ist wie die Wahl des richtigen Pinsels für einen Maler. Während wir sonst gerne das Flux Model von blackforestlabs verwenden, um fotorealistische Bilder zu erzeugen, wollten wir diesmal etwas Künstlerisches. Hier ist unser Finale Prompt im Flux Model... gerade die Hand von Ada ist zu fotorealistisch für das geplante Werk. (Flux tendiert immer zum Fotorealismus)
StableDiffusion 3.5 erwies sich als ideale Wahl für unsere Vision - weniger fotografisch, dafür mit mehr künstlerischer Freiheit.
3. Die Kunst des Prompt-Engineering Der Weg zum perfekten Bild glich einer künstlerischen Expedition. In 95 Iterationen (Investition: ~3€) meisterten wir verschiedene Herausforderungen:
1. Das Fingerspitzen-Problem Präzise Formulierungen wie "fingertips touching" waren nötig, um die ikonische Berührung richtig darzustellen.
2. Die Charakterisierung der Hände Die klare Unterscheidung "rechte Hand Mensch und linke Hand Roboter" war entscheidend, um nicht zweimal eine menschliche Hand oder zweimal eine Roboterhand zu erhalten.
3. Die feminine Note Details wie "(white skin, female, old hand, fine)" gaben Adas Hand ihre charakteristische Erscheinung.
4. Manuelle Spiegelung Die finale Komposition erforderte eine horizontale Spiegelung, um die klassische Anordnung Michelangelos zu erreichen (Adam/Roboter links, Gott/Ada rechts):
5. Vorbereitung für den Druck KI-Modelle geben die Bilder normalerweise in einer etwas geringeren Auflösung zurück. Da wir es aber für den Druck verwenden wollten, mussten wir es noch einmal hochskalieren. Dabei wird ein anderes Bild-KI-Modell verwendet, um weitere Pixel hinzuzufügen. Dazu verwenden wir gerne die kostenlose Open Source Desktop Variante von Upscaly .
Diese erste Edition unserer beansandbytes KI-Kunstreihe markiert den Beginn einer spannenden Reise. Sie vereint klassische Kunstgeschichte mit modernster Technologie und wirft dabei fundamentale Fragen über das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine auf. Auch künftig werden wir euch natürlich an unseren künstlerischen und technischen Entwicklungen teilhaben lassen.